Im „Kaufhaus Germania“ gibt es Schuhe, Kleidung, Fahrräder,
Küchenutensilien, Deko-Artikel und allerlei technisches Gerät. Die Dinge des täglichen Lebens eben. Dazu versierte Mitarbeiter, die das Sortiment kennen und ihren Kunden die besten Schnäppchen zeigen können. Wie in jedem Kaufhaus eben?
Nicht ganz, denn das „Kaufhaus Germania“ findet nur, wer sich in die
Räume des Germanischen Nationalmuseums wagt. Wie schon bei den Führungen zur Erfolgsausstellung „Was ist deutsch?“ im vergangenen Jahr geht es auch bei „Kaufhaus Germania“ wieder unkonventionell zur Sache.
Dr. Thomas Brehm, Leiter des Kulturpädagogischen Zentrums (KPZ) des Germanischen Nationalmuseums, lässt den Südstadtkids für ihre Touren freie Hand – schließlich sollen sie genau die Stellen im Museum finden, die für Jugendliche besonders sind.
Bei drei Expeditionen haben die Südstadtkids die aktuell gezeigte Sammlung des GNM kritisch unter die Lupe genommen und sich mit reizvollen Stücken in „ihrem Museum“ beschäftigt.
Bei der Tour durchs „Kaufhaus Germania“, da sind sich die Südstadtkids sicher, wird es deshalb keine gelangweilten Gesichter geben. Schließlich wissen sie nach vielen Projektstunden im Museum am besten, wo das Germanische Nationalmuseum „cooler ist, als wir gedacht hätten“. Und Einkaufen, das wissen sie auch, finden alle Jugendlichen gut.
Möglicherweise bleibt bei den Führungen durchs „Kaufhaus Germania“ so mancher alte Meister links liegen, während sich Unbeachtetes ins Rampenlicht schiebt.
Klar, dass in einem Kaufhaus auch Geld eine Rolle spielt, genau wie
Sonderangebote und Preisvergleiche. Wie das in einem Museum funktionieren
kann, müssen die Kunden im „Kaufhaus Germania“ aber selbst herausfinden. Ab
Oktober 2007 öffnet das „Kaufhaus Germania“ seine Pforten - für Schulklassen und Jugendliche, aber an zwei Sonntagen im Monat (während der traditionellen Ladenschlusszeit) auch für allgemein interessierte Kundschaft.